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Patenberichte

Hier möchte ich einige Paten zu Wort kommen lassen, die mir ihre Erfahrungen mit Otjikondo mitteilten:

Bericht über unseren Besuchs der Otjikondo-Schuldorfstiftung im Sommer 2011
Ich muss ein bisschen ausholen…
Eines Tages packte meine Freundin Regine ein Päckchen. Die Anschrift bestand aus einem Doppelnamen und dann da war was mit ganz vielen UUUUs. Zielland war Namibia - unser Urlaubsziel für den Sommer 2011. Wir guckten uns an und wussten: sie kann sich den Weg zur Post sparen - das Päckchen bring ich dem Kind mit dem komplizierten Namen persönlich vorbei.
Im Juli 2011 machten wir mit unserem gemieteten Hyundai  i10 die Buckelpisten von Namibia unsicher, überlebten ein Picknick unter einem der riesigen Vogelnester der Social Weavers, genossen gigantische Sonnenuntergänge und die Offenheit der Namibier – das Päckchen war immer dabei.
Dann führte unsere Route endlich von Outjo nach Westen in Richtung Otjikondo. Vor lauter Aufregung hätte ich mir am liebsten jeden Termitenhügel einzeln angeguckt. Es half nichts, wir fuhren unerbittlich durch die Einfahrt auf das Gelände. Mein innerer Dialog sah so aus: pass gut auf, achte auch auf Kleinigkeiten, sei kritisch, lass dich nicht einlullen. Mit Frau Stommel begegnete uns eine aufrechte Frau ohne jede Tendenz zum Schönreden. Sie erzählte vom Schuldorf und seiner Entstehung. Als sie über die Erziehungsprinzipien und den Erziehungsalltag berichtete, wurde ich sehr hellhörig. Sie sprach mit viel Herz von Tagesstrukturen, Förderung,  Forderung, Verstärkerprinzipien … ich fühlte mich in ein deutsches Lehrerzimmer versetzt. Ich konnte nicht anders und outete mich als Förderschullehrerin. Darauf führte sie uns zur Wing-Klasse, die in ihrer Ausstattung und ihrem Wohlfühlcharakter einer entsprechenden Klasse in Deutschland in nichts nachstand.
Das Päckchen haben wir dann standesgemäß an den etwas schüchternen Apehe-Pena übergeben – seine Mitschüler hatten ihm vorher noch die Schuhe geputzt.
Als Herr Stommel später dazu kam und ich seine ersten Worte hörte, hat’s mich umgehauen. Das waren ja heimatliche Töne(ich bin im Kreis Heinsberg aufgewachsen, er ist aus Herzogenrath)! Dann stellte sich noch heraus, dass beide die Stadt Kempen kannten (eine Kempener Familie ist Pächter der Nachbarfarm) und sogar von der eingemauerten Leiche in der Villa Horten  gehört hatten. Nach dem großen Hallo und dem Gefühl, dass die Welt doch klein ist, erzählte ich noch, dass ich eine Perspektive für die Zeit nach der Pensionierung suche und mich als Lehrerin bei ihnen wiederfinden könnte. Das wurde mit Freude aufgenommen – und der Bemerkung, dass ich aber auch jetzt schon kommen könnte.
Abends verbannte ich Stieg Larsson (Verblendung) von meinem Nachttisch und las stattdessen Michael Schnurr (Aufbruch nach Namibia –Der lange Weg von Reiner und Gillian Stommel zur Farmschule Otjikondo). Hier fand ich die Frau, die ich gerade in mein Herz geschlossen hatte, mit einem Orden von Queen Elisabeth ausgezeichnet wieder.
Was für ein Tag!!!

 Die Wing-Klasse (Förderklasse)
 



Pausenszene

 
Die Päckchenübergabe













Frau B. aus Norddeutschland war im Frühjahr in Namibia. Sie erzählt: Ich hatte wirklich eine Superreise. Gebucht hatte ich "Namibia privat geführt". Wir waren eine kleine Reisegruppe von sieben Personen. Unser Guide war auch hervorragend. Er war ein weißer Namibier (Deutscher in der vierten Generation), liebte sein Land über alles und wusste über alles Bescheid, kannte alle Tiere, alle Pflanzen , wusste über Politik und über das Leben in seinem Land Bescheid. Als ich von meinem Patenkind erzählte, waren alle gleich begeistert und wollten mit mir dorthin gemeinsam fahren, was wir dann auch getan haben. Frau Stommel hat uns alles gezeigt und berichtet, wie das Projekt funktioniert. Die Männer von uns spielten mit den kleinen Jungs gleich erst einmal Fußball. Die Mädchen führten uns kleine Musikspiele vor. Wir waren alle sehr beeindruckt von der Arbeit, die dort geleistet wird. Man kann Frau und Herrn Stommel dazu nur gratulieren.
Der Besuch meines Patenkindes machte ja nur einen kleinen Teil meiner Reise aus. Er war aber mein Hauptgrund. Ansonsten waren die anderen Erlebnisse der reinste Wahnsinn. So ein weites und sauberes Land, die vielen Tiere, die unterschiedlichsten Vegetationsformen und Gesteine waren schon beeindruckend. Ich habe in den 2 Wochen so viel gesehen. Wir sind 4400 km gefahren. Unsere Rundreise verlief folgendermaßen: Windhoek - Kalahari - Keetmanshop (Köcherbaumwald) - Fishriver Canyon - Aus/Lüderitz - Namib Rand - Sossusvlei - Sesriem Canyon - Swakopmund, Walvis Bay - Erongo Gebirge -Etosha - Windhoek. Gewaltig! Jetzt muss ich alles verarbeiten. Ich werde mir ein schönes Fotoalbum gestalten.

Andere Paten berichteten von ihrem Patenkind:….begleiten wir immer noch unser ehemaliges Patenkind Saima (die Schwester von Wilma) in ihrem beruflichen Werdegang. Übrigens bekommt sie wahrscheinlich im Dezember ein Stipendium in Deutschland (Bochum). Auch Wilma werden wir weiterhin auf ihrem Lebensweg begleiten.

Frau R. aus Jülich schrieb: Zudem haben meine Nachbarin und ich am 20.6. ja wieder die Cafeteria auf dem Kunsthandwerkerinnen-Markt hier in Jülich organisiert und den unglaublichen Betrag von 3.230 Euro erwirtschaftet mit dem Verkauf von 130 Kuchen, 28 Broten, 60 Brötchen, 4 Pfd. Schmalz, 6 Pfd. Kräuterquark und Kaffee von 14 Pfd. Kaffeepulver. Und zu unserer großen Freude kam am Nachmittag Reiner Stommel an den Stand. Er hatte die Geburtstagsfeier von Heinz Stommel, seinem Bruder, extra verlassen, um mal bei uns zu sein und mit den vielen Helferinnen zu sprechen. Er war völlig überrascht von unserem Stand und dem Engagement der Frauen und blieb mit Begeisterung bei uns, hat viele Gespräche geführt, vor allem auch mit den Menschen, die dann gerade was bei uns gekauft haben. Ich glaube, es hat ihm gut gefallen.

Und eine Mutter hatte folgende Bitte: An unserer Grundschule findet in der nächsten Woche in der Klasse meines Sohnes ein Afrika-Projekt statt. Dort wird natürlich auch über Schulen in Afrika gesprochen. Jetzt habe ich nochmals viel über das Schuldorf gelesen und kann das der Klasse gut erzählen. Dazu wollte ich den Kindern gerne auch Fotos zeigen. Besteht die Möglichkeit, Fotodateien zu bekommen, von der Schule, den Klassenräumen und vielleicht eine Übersicht über das Dorf? Das wäre toll!
 
Ich freue mich immer über Ihre Berichte!